Hinweis

Die nachfolgenden Texte stammen von den jeweiligen Gruppen. Sie werden hier unverändert wie von den Gruppen geliefert zur Verfügung gestellt. Für Richtigkeit seitens der Vereinigung Alt-Brettheim keine Gewähr. Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte direkt an die jeweilige Gruppe.

Epoche um 1504

Während der Belagerung der damaligen kurpfälzischen Oberamtsstadt Brettheim durch württembergische Truppen 1504 half ein Landsknechtsfähnlein unter seinem Hauptmann Albrecht Schedel maßgeblich bei der letztendlich erfolgreichen Stadtverteidigung.

Allerdings wurde das Landsknechtsfähnlein vor allem wegen eines weiteren Vorfalles in der Schwarzerdt-Chronik von 1561 erwähnt: Einer Meuterei!

Nachdem der Sold schon eine längere Zeit ausblieb, dazu noch zwei Landsknechte nach Artilleriebeschuss von herabfallenden Mauersteinen beim Weißhofer Tor erschlagen wurden, schlug die Stimmung innerhalb des Fähnleins gefährlich um: Die Landsknechte wollten erst nach Ausbezahlung ihres wohlverdienten Soldes für die Kurpfalz weiterkämpfen, ein Überlaufen auf die württembergische Seite drohte. Sie zogen vor das Quartier ihres Hauptmannes am Marktplatz und forderten mit Nachdruck ihren Sold ein.

Allerdings waren in der Stadt nur wenige Geldmittel vorhanden, so dass wohlhabende Bürger wie Jacob Schmelzle oder Hans Reuter, der Großvater Philipp Melanchthons und der reichste Kaufmann der Stadt, neben Geld auch Naturalien wie Getreide, Tuch und Wein im Wert von 800 Gulden zur Beschwichtigung der Landsknechte zur Verfügung stellten. Nachdem auch die militärischen Befehlshaber der Stadt Waffengewalt gegen die Meuterer androhten, nahmen die Landsknechte unter Albrecht Schedel das Angebot an und griffen wieder auf Seiten der Kurpfalz und Brettheims zu den Waffen - höchst erfolgreich, wie uns die Geschichte lehrt.

 

Die 1992 noch unter dem Namen “Des Schedels schwarzer Haufen” gegründete Landsknechtgruppe “Albrecht Schedels Fähnlein e.V.” knüpft an diese historischen Begebenheiten an. Die gut 50 Mitglieder versuchen dabei, die militärischen und zivilen Bereiche eines spätmittelalterlichen Landsknechtsfähnleins so detailgetreu wie möglich darzustellen.

Zum militärischen Bereich gehört das Demonstrieren der üblichen spätmittelalterlichen Kriegstechnik mit Lang- oder Kurzwaffen wie Hellebarde, Schwert und Dolch sowie der jeweiligen Schutzausrüstung vom einfachen Helm bis zum kompletten Harnisch.

Des Weiteren sind Schwarzpulverwaffen mit diversen Hakenbüchsen bzw. Luntenschlossgewehren, einem Feldgeschütz (Kammergeschütz “Klara”) und einem Belagerungsgeschütz (Steinbüchse “Mayrin”) im Einsatz.

Im zivilen Bereich werden das Leben und das Arbeiten innerhalb eines Landsknechtstrosses dargestellt. Dabei steht das Zubereiten von Speisen nach historischen Rezepten und Zutaten neben diversen Hand- und Handwerksarbeiten im Vordergrund.

Mit den Handarbeiten (z.B. Nähen oder Sticken) werden Kleidungsstücke nach historischen Vorlagen mit den damals gebräuchlichen Materialien (Woll- oder Leinenstoffe) angefertigt, während u. a. durch Handwerksarbeiten die Kleidungsaccessoires (Schuhe, Ledertaschen oder Nestelbänder) hergestellt werden.

Am Peter und Paul Fest sind die Mannen um ihren Hauptmann Albrecht Schedel an allen wichtigen Festaktivitäten beteiligt: Beim “Ausfall 1504” am Simmelturm oder beim Festumzug im Gewalthaufen ist das Fähnlein neben weiterer Gruppen wie der Landsknechtgruppe Bretten 1504 beteiligt und marschiert meist an vorderster Reihe. Auch die Meuterei ist jedes Jahr auf dem Marktplatz wieder nachzuerleben. Das detailgetreue Nachspielen der überlieferten Geschehnisse um die meuternden Landsknechten unter Albrecht Schedel ist dabei unser zentraler Anspruch - ist doch das ‘Drehbuch’ mit der Schwartzerdt-Chronik schon vorhanden!

Der Lagerplatz des Fähnleins unter Albrecht Schedel befindet sich auf dem Kirchplatz hinter der Stiftskirche.

 

Albrecht Schedels Fähnlein e.V.
Postfach 11 41
D-75001 Bretten

www.schedels-schwarzer-haufen.de

 

1. Vorstand:
Nadia Faita
Albrecht Schedels Fähnlein e.V.
Pforzheimer Str. 118

D-76275 Ettlingen

 

Die Bauerngruppe Alt Brettheim 1504 e.V.  ist mit ca. 200 Mitgliedern, eine der größten und ältesten  Gruppen, die den mittelalterlichen Teil des Peter-und-Paul-Festes präsentieren. Der Verein hat sich die Pflege und Förderung des kulturhistorischen bäuerlichen Brauchtums zur Aufgabe gemacht. Mit alten Gerätschaften will man zeigen, wie mühselig damals für das tägliche Brot gearbeitet werden musste.

Der Verein nimmt seit über 56 Jahren am Brettener Heimatfest Peter-und-Paul teil.

In der Bauernschänke am Seedamm werden die Festbesucher mit Hausmacherspezialitäten verwöhnt.

Die im Verein integrierte Bauerntanzgruppe führt bäuerliche Tänze auf, deren Ursprung teilweise bis ins Spätmittelalter zurückgehen. Die Bauerngruppe ist auf vielen historischen Festen im In- und Ausland anzutreffen.

Anita Burkhardt
Hohkreuzstr. 3
75015 Bretten
www.bauerngruppe-bretten.de

Die ‚Brettener Artillerie 1504’ wurde im Dezember 2005 gegründet, um eine eigene Artilleriegruppe mit Vereinsstatus ins Leben zu rufen. Die Anfänge reichen jedoch viel weiter zurück. Da wäre zum Beispiel die Gruppe ‚Balduff’ zu nennen, die seit 1989 ihren festen Platz neben dem neuen Rathaus hatte, oder an die beachtliche Artillerieabteilung, die sich im Lauf der Jahre innerhalb der ‚Brettener Landsknechte’ bildete.

Beim legendären ‚Tross 2004’ kam es erstmals zu einer folgenreichen Zusammenarbeit verschiedenen Artilleristen der Gruppe Balduff, der Knittlinger Staigschützen und der Landsknechte. Während des Abenteuers ‚Tross’ entstanden Freundschaften, wo zuvor allenfalls einzelne Kontakte vorhanden waren. Mit einem Wort - hier wuchs zusammen, was zusammengehörte - um ein geflügeltes Wort zu benutzen.

Mit unseren drei Großgeschützen (Kaliber 80 mm, 85 mm und 88 mm) und diversen weiteren Feuerrohren - wie einem siebenschüssigen und einem zwölfschüssigen Orgelgeschütz - bieten wir mit rund 35 Mitgliedern eine weitgehend authentische Artilleriestellung des frühen 16. Jahrhunderts.

Markus Höger
Oberer Steinweg 40

75438 Knittlingen

www.artillerie-bretten.de

Brettheimer Bruchenballer

Im Jahre 2010 gründete sich die Gruppe Brettheimer Bruchenballer mit dem Ziel den mittelalterlichen Sport wieder auf dem Peter-und-Paul-Fest zu beleben.

Der Ursprung des Bruchenballspiels liegt in der Ausbildung der Knappen. Ein Knappe sollte die notwendigen Fähigkeiten erlangen, um seinen verletzten Herrn während eines Gefechtes außer Gefahr bringen zu können. Aus einer Kuhhaut wurde ein Sack genäht, der mit Tannenzapfen gefüllt wurde und bis zu 140 Kilo wog. Erfolgreiche Spieler genossen ein hohes Ansehen und so setzten die Knappen auch Waffen ein, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Als dies immer öfter zu schweren oder sogar tödlichen Verletzungen führte, wurde beschlossen als Spielkleidung lediglich die Bruche, die mittelalterliche Unterhose, zuzulassen. So wurde den Knappen das Verstecken von Waffen deutlich erschwert und das Spiel erhielt seinen Namen.

Beim Bruchenballturnier, das am Sonntagnachmittag nach dem Festzug stattfindet, nehmen jährlich verschiedene Gruppen des Peter-und-Paul-Festes teil und messen ihre Kräfte. Dabei sorgen die jeweiligen Fangruppen für lautstarke Unterstützung und verwandeln die Simmelturmarena in einen Hexenkessel.

„Historische Braukultur lebt“

Dass es im Mittealter schon Bier gab, das war für einige Freunde des Peter-und-Paul-Festes schnell klar. Und dennoch blieben in vielen Gesprächsrunden unzählige Fragen offen: Wie war denn das früher überhaupt mit dem Bier? Wie stellte man es her? Gab es das Bier dann im Wirtshaus oder in der Schenke zu kaufen? Sechszehn Jahre ist dies inzwischen her und mittlerweile gehören die „Bierbreuwer“ zum festen Bestandteil des Peter-und-Paul-Festes.

Nach kurzer Recherche stand schnell fest, dass es im Mittelalter auch schon Bier gab und dass es fast jeder selbst zu Hause gebraut hatte. Bald war auch klar: Das Bier hatte im Mittelalter eine ganz andere Bedeutung als bei uns heute. Damals galt es als Grundnahrungsmittel und wurde zu allen Mahlzeiten kalt und auch warm getrunken.

Je mehr sie recherchierten, um so größer wurde das Interesse und der Wunsch, nach einer eigenen Bierbreuwer-Gruppe mit selbst gebrautem Bier. Gesagt getan, der erste Brauvorgang fand dann 1994 statt. Nach dem ersten Schluck war aber schnell klar: „Naja, trinkbar, aber der Dampf fehlte etwas“, erinnert sich Gruppenvorstand Matthias Lorenz noch genau. Der zweite Brauvorgang gelang schon besser und so hatten die Bierbreuwer 1994 auf dem Peter-und-Paul-Fest Premiere. Am Stand der Bierbreuwer am Seedamm erhalten Interessierte eine Kostprobe des selbstgebrauten Bieres. Steine wurden den Bierbreuwern jedoch in den Anfangsjahren durch das Zollamt in den Weg gelegt. „Im ersten Jahr durften wir gar kein Bier an Dritte ausschenken“, erzählt Matthias Lorenz. Inzwischen ist aber alles genehmigt .

Die Gruppe umfasst in zwischen einen Stamm von 18 Mitgliedern. Natürlich sind auch die Frauen hier aktiv beim Brauen dabei. „Im Mittelalter war das Bierbrauen reine Frauensache“, wissen die Hobbybrauer.

In ihrem Lager können die Besucher das Bier probieren, verschiedene Gerstenkörner und Hopfen am Darstellungstisch begutachten und die Bierbreuwer stehen natürlich stets gerne Rede und Antwort.

 

Brettener Bierbreuwer
Matthias Lorenz
Hauptstraße 62/1
75015 Bretten-Rinklingen

Tel.-Nr.: 07252/8159

bierbreuwer@t-online.de

www.bierbreuwer.de


Unter diesem Namen haben sich Menschen zusammengeschlossen, die in ihrer Freizeit in eine andere Zeit reisen: Die Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen im Hier und Jetzt das Leben des Mittelalters mit all seinen Bräuchen und Sitten näher zu bringen.

Wie funktioniert das??

Die Mitglieder der Bruderschaft schlüpfen in selbstgeschneiderte „Gewänder“ und üben teilweise längst vergessene Berufe aus, die einst selbstverständlich und weit verbreitet waren. Sie arbeiten alten Traditionen entsprechend und setzen originalgetreue Werkzeuge und Requisiten ein. Sie pflegen ihr Arbeitsmaterial und ihre Ausrüstung und besorgen sich die notwendigen Rohstoffe wie Holz oder Wolle. Doch der Spaß und das Vergnügen kommen nicht zu kurz: Es wird gelacht und getanzt, die Mitglieder singen mittelalterliche – und nicht immer ganz jugendfreie – Lieder. Und wenn alle ihr Tagwerk vollbracht haben, wird natürlich auch für das leibliche Wohl der Aktiven gesorgt, die gemeinsam an einer zünftigen Holztafel essen und trinken.

Wann und wo ist die Gruppe aktiv??

Das ganze Jahr über finden Feste, mittelalterliche Märkte oder Jubiläen statt, zu denen wir eingeladen werden. Höhepunkt für die Gruppe ist dabei ohne Zweifel das heimische Peter und Paul Fest im badischen Bretten – oder besser gesagt: in „Brettheim“ –, das nicht nur das älteste südwestdeutsche Heimat- und Volksfest, sondern auch eines der größten Mittelalterfeste im Land ist.

Natürlich können Sie uns auch auf anderen Veranstaltungen treffen und mit uns zusammen die Reise in die Vergangenheit antreten – vielleicht schon bald bei Ihrem eigenen Fest....

 

Martin Bauer
Gölshäuser Lücke 11

75015 Bretten

www.bruderschaft-der-freien-zuenfte.de

 

Burattini – Die Puppenspieler:

Die lebensgroße Marionette des Puppenspielers muss ständig nach der „Pfeife“ ihres Meisters tanzen. Sie revanchiert sich, indem sie derbe Späße mit dem Publikum treibt. Mit Unterstützung einer kleinen Marionette, die in einer stehengebliebenen Kiste zum Leben erwacht, beginnt ein übermütiges Spektakel, das mit einer weiteren faszinierenden Erscheinung eine unerwartete Wendung nimmt…

Last Euch verzaubern von einer Welt voller orientalischer Klänge, mystischer Trommelrhythmen und dem Tanz der aufreizenden Burattina. Wir freuen uns auf deinen Besuch in der Bessergasse oder Lutherstraße oder bei einem unserer Spontanauftritte in den Gassen der Altstadt. Unser Riese ist nicht zu übersehen!

 

Ellen Block
Gerhard-Hauptmann-Str. 2/3
75015 Bretten

 

„Wenn wir in der Schenke sitzen, pfeifen wir auf´s Erdenlos!“ Mit mehrstimmigen Sätzen, Madrigalen, Liedern und Tänzen illustrieren wir die großen Themen des ausgehenden Mittelalters und der Renaissance: Die Welt als Narrenschiff, Tod und Totentanz, Krieg, Pest und Hungersnot, der Wein, das Bier, der Schnaps, das Trinken, und natürlich die Liebe. Wir wollen an- und aufregen, feiern und musizieren und ein Bild davon geben, wie Spielleute und fahrendes Volk um 1504 möglicherweise die Gassen und Schenken unterhalten haben.

Zu finden sind wir an allen vier Festtagen zur neunten Stunde in der Bessergasse, freitags zur zehnten auch in der Kreuzkirche. Danach pfeifen wir auf´s Erdenlos, vor allem in den Lagern und Schenken.

 

Kontakt:

Judith Fritz
Gartenstr. 4

75015 Bretten

07252 - 87808

 

 

Feldscher! Hack’s ab!
Wer hat eitrige Wunden zum Ausbrennen?

Im Nebenschauplatz der Schlacht arbeitet der Feldscher während und lange nach dem tödlichen Geschehen. Er ist für die medizinische Versorgung verantwortlich und ist der Vorfahre des heutigen Chirurgen und Militärarztes. Zu seinen Hauptaufgaben gehört zum einen die ärztliche Fürsorge der Landsknechte und zum anderen das Putzen und Scheren des Bartes, wodurch der Feldscher oder auch Feldscherer seinen Namen erhielt – diese praktischen Eigenschaften grenzen ihn somit vom studierten Medicus ab.

Seit der Gründung im Jahre 2005 stellt die Mittelaltergruppe „Der Feldscher zu Brettheim“ dieses handwerkliche Geschick auf Mittelaltermärkten, Einzelauftritten oder anderen Veranstaltungen dar und führt das Publikum durch die primitiven Anfänge der Chirurgie und Wundpflege. Eindrucksvoll behandelt der Feldscher verschiedene kleinere Verletzungen, wie eine Fußquetschung, bis hin zu Pfeil- und Schusswunden – ja, sogar in der Amputation von Gliedmaßen ist er ausgebildet.
Unterstützt wird er durch seine Kräuterweiber, die für die Nachbehandlung mit Salben und Tinkturen, Edelsteinen mit heilender Wirkung zuständig sind und dadurch das Leiden der Patienten zu mildern verstehen. Für allerlei körperliche und geistige Sorgen findet ein jedes Kräuterweib das passende Gegenmittel.

www.der-feldscher.de

Auch nach 29 Jahren „Ehrbare Zünfte Brettheim“ oder „Verein zur Pflege des traditionellen Handwerks Bretten e.V.“ werden die Zünfte nicht müde ihre Kenntnisse an Peter und Paul in der „Handwerkergasse“ einem breiten Publikum zu zeigen und darzustellen.

„Handwerk hat goldenen Boden": Das alte Sprichwort galt nicht immer. Die Zeit um 1504 war geprägt vom Handwerk. Die Handwerker waren neben den Bauern diejenigen, die das wirtschaftliche Leben der unteren Schichten bestimmten. So nimmt es nicht Wunder, dass in Bretten während des Festes alle wichtigen Handwerkskünste vorgestellt werden und das so authentisch und lebendig wie möglich.

Die Kreuzung der Oberen und Unteren Kirchgasse ist seit Jahren das Domizil der Handwerker. Eine große Zunftfahne und die Jubiläumsfahne weisen den Besuchern den Weg. Was sonst  am frühen Morgen beginnt, das Tagwerk der Handwerker anno 1504, beginnt während des Fests am Samstagnachmittag gegen 15 Uhr. Erst mit Einbruch der Nacht fallen die Werkzeuge. Bis dahin wird gehämmert, gebohrt, gebunden.

Werner Zailer
Hauptstr. 62

75015 Bretten
Tel.: 07252 - 85838
Mobil: 0176 21897051

Gerhard Drabek
Eichendorffweg 11

75015 Bretten
Tel.: 07252 80608
Mobil: 0176 63704023

gerhard.drabek@web.de

www.ehrbare-zuenfte-brettheim.de

Barfuß durch Brettens Gassen

Seit 1957 gehört die "Zigeuner-Gruppe" mit ihren ärmlich gekleideten und barfüßigen Mitgliedern als "Fahrendes Volk" zum festen Bestandteil des mittelalterlichen Peter-und-Paul-Festes. Inspiriert durch einen Besuch der Landshuter Fürstenhochzeit entstand die Idee, sich als "Fahrende", angeschlossen an Landsknechtsgruppen oder städtische Müßiggänger, in zwielichtiger Existenz darzustellen. Achtung, Missachtung und Ansehen hingen im Mittelalter in entscheidendem Maße von der Kleidung ab, die einen wesentlichen Teil der persönlichen Habe ausmachte; durch ihre Kleidung sind die "Fahrenden" schon äußerlich als Außenseiter erkennbar. Dem Schicksal der Armut ausgeliefert und schutzlos innerhalb der Stadtmauern ein Lager suchend, trug die Gruppe die Entwicklung des Peter-und-Paul-Festes über die Nachkriegsjahre zum nunmehr schon seit den 80er Jahren bestehenden "Mittelalterlichen Treiben" mit. Die Vernachlässigung der gewohnten ständischen Ordnung innerhalb des Mittelalters und die Lebhaftigkeit in der Darstellung einer Randgruppe der mittelalterlichen Gesellschaft trug der Gruppe schnell den Namen "Zigeuner" ein.

Mit hintergründiger Ironie wird jedoch als stolze Selbstbezeichnung der Begriff fahrendes "Volk" gepflegt, der ansonsten nur höheren Herrschaften vorbehalten war und damit die Oberschicht der "Fahrenden" selbstbewusst repräsentiert. Eine einheitliche Gruppe entsteht über die Jahre durch die Einbeziehung verschiedener Familiensippen jedoch nicht.

 

Jürgen Zipf
Bertha-von-Suttner-Str. 31
75015 Bretten

www.zigeyner-bretten.de

Der Fanfaren- und Trommlerzug Bretten 1504 e.V. wurde im Jahre 1934 gegründet. Im Jahre 1950 folgte unter der Leitung von Willi Kuhn der erste Auftritt nach dem Krieg beim Peter-und-Paul-Fest in Bretten. Er ist somit einer der ältesten Fanfarenzüge Deutschlands.  

Seit Jahrzehnten stellt der Fanfarenzug bei zahlreichen örtlichen und überörtlichen Auftritten eine der "Visitenkarten" der Stadt Bretten und der Vereinigung "Alt-Brettheim" dar. Dies gilt z.B. für die Mitgestaltung von "Brettener Tagen" bei verschiedenen Auftritten im In- und Ausland und bei Großereignissen von über-regionaler Bedeutung, wie beim Deutschlandfest in Berlin, beim Tänzelfest in Kaufbeuren, beim Schlossfest in Neuburg/Donau, bei der Eröffnung der Salzburger Festspiele und vieles andere mehr. Im gesamten süddeutschen Raum ist der Fanfarenzug seit langem bekannt und ein immer wieder gern gesehener Teilnehmer bei historischen Volks- und Heimatfesten. Durch die Einbindung in die Vereinigung Alt-Brettheim und das Brettener Peter-und-Paul-Fest nimmt der Fanfarenzug eine herausragende Stellung bei der Brauchtums- und Heimatpflege im Brettener Raum ein. Das intensive Bemühen um historische Detailgenauigkeit bei der Darstellung der Fanfaren-, Trommler- und Fahnenschwinger-Tradition verbindet sich mit kontinuierlichen Verbesserungen und Weiterentwicklungen des musikalischen Repertoires.
Während des Peter-und-Paul-Festes bietet der Fanfarenzug rund um das Vereinsheim in der Melanchthonstraße 45 - im dann „Fanfarenhof“ genannten Außenbereich - allerlei Kulinarisches an. Der „Fanfarenhof“ wird dann zum geselligen Treffpunkt für Jung und Alt bei reichlich „Speis und Trank“ und Unterhaltung. Wer lieber einen guten Kaffee und ein Stück Kuchen genießen möchte ist dann genau richtig im gegenüber dem Fanfarenhof gelegenen „Brunnencafe“, das in den Abendstunden dann zum „Sektbrunnen“ wird. Genießen Sie also ein kühles Bier, einen prickelnden Sekt oder einfach eine gute Tasse Kaffee bei uns.

Übrigens: Auch die Fanfarenschänke mit ihrem gemütlichen Gastraum und dem großen Nebenzimmer hat am Peter-und-Paul-Fest für Sie geöffnet!

Tipp: Besuchen Sie uns doch mal bei unseren Musikproben. Immer donnerstags, 19.30 Uhr in der Festhalle in Bretten-Ruit oder fordern Sie unseren Info-Flyer an.                                                  

 

Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit:
Gerhard Schwarz

info@fanfarenzug-bretten.de

www.fanfarenzug-bretten.de

Unter dem aus dem 15. Jahrhundert überlieferten Motto "Viribus Unitis - Mit vereinten Kräften" präsentieren die "Federfechter" seit einigen Jahren ihre Fechtkunst auf historischen Festen, Märkten und anderen Veranstaltungen.

Um die Fechtkunst ansprechend zu präsentieren, erarbeiten die Federfechter Theaterstücke, in denen Geschichten aus der Frührenaissance bis hin zum Dreissigjährigen Krieg gezeigt werden.

Sowohl epochengetreue Kostüme, Waffen als auch Requisiten gehören genauso in das Geschehen wie die präzise ausgearbeitete Choreographien.

Die Fechtszenen werden in den Fechtstilen gezeigt, die in der jeweiligen Zeit im westeuropäischen Raum üblich waren.

Die Mitglieder der Gruppe durchlaufen eine jahrelange Ausbildung bei renommierten Fechtmeistern und verbessern ihre Techniken im ständigen Fechttraining.

Luntenschlossmusketen, Handrohre, Arkebusen und Radschlosspistolen finden ebenso ihren Platz in den Vorführungen, wobei ausgebildete Fachmänner Rede und Antwort stehen und für die Sicherheit sorgen.

www.federfechter.de

Gehörte Fleisch in die Quittenwurst? Hat ein Layrer weniger Alkohol als Wein? Kann man für 100 Leute eine mittelalterliche Tafel am offenen Feuer kochen? Fragen über Fragen, die die Frauen und Mannen der Garküche um „Chefkoch“ Leo Vogt nach bestem Wissen gerne in der Garküche beantworten werden.

Kurfürst Pfalzgraf Philipp hatte die Stadt Brettheim nicht nur mit Geschützen, Pulver und Blei bestens versorgt; auch an Verpflegung fehlte es nicht.

In der Chronik des Georg Schwartzerdt wird nämlich eine Garküche beschrieben, die vom Heidelberger Hof prächtig mit Lebensmitteln ausgestattet wurde, um Bürger, Verteidiger und Schutzsuchende während der Belagerung durch die Württemberger mit Nahrung zu versorgen. An historischem Platz, unterhalb des Amtshauses, stellt die „Garküche“ diese Versorgungseinrichtung dar. Mit ihr war man für Angriff und Belagerung bestens gerüstet.
Mit Holzbackofen, Drehspießen, Stilpfannen, Kaminsägen und Wurstkesseln und viel handwerklichem Geschick werden hier leckere historische Speisen zubereitet und (allerdings der Menge wegen nur auf Einladung) von den Aktiven und Gästen der Vereinigung Alt-Brettheim verzehrt. Zuschauen kann hart sein!

Deshalb gibt es für Normalsterbliche seit vielen Jahren am Samstagabend zur 8. Stunde die kostenlose Bürgersuppe, mit der man an die Speisungen während der Belagerung erinnert.

Leo Vogt
Weißhofer Str. 58

75015 Bretten

 

 

Die Gruppe „Die Gelahrten und Gereisten“ in der Vereinigung Alt-Brettheim e.V. ist ein illustres Völklein von Personen, die gelehrt sind, von Ort zu Ort ziehen und ihre Künste vorzugsweise auf Jahrmärkten und anderen Spectacula dem staunenden Volke darbieten. Die Gruppe besteht seit dem 1992. Jahr des Herrn. Die folgenden Personen der Gruppe sind zu bestaunen:

Als geistiger Vater der Gruppe ist der Balbierer, Chirurg und Quacksalber Ludevicus ob Bardope zu nennen. Nunmehr zieht er von Markt zu Markt mit seinem Balbierkarren und preiset seine Künste an. Wohl vermag er Krankheiten zu erkennen in der Harnschau, Pestbeulen zu schneiden, Schröpfköpfe zu setzen und zur Ader zu lassen. Sind Krankheiten nicht durch Völlerei entstanden, sondern im Kampf und Händel mit dem Schwert, schneidet er die Kugeln, brennt die Wunden oder – so keine Heilung möglich – vollführt er auch eine Amputatio. Nur wenig betäubt von Bilse und Mohn leiden seine Opfer gar mächtig und lautstark.

In seinem Schlepptau befinden sich der Bader Michael und sein Eheweib, des Baders Töchterlein, mit den Kindlein Sophie und Lucas, der junge Medicus Peter, der noch immer dem Spieltrieb frönt und der sich in Vertretung seines Herrn genauso forsch der Opfer annimmt, samt seinem Eheweib Ulrike und den Söhnlein Jakob und David sowie der eifrige Baderlehrling Julius, der sich bereits an Knochen heranwagt.

Mit dem Quacksalber ehelich verbunden ist die Wehmutter, die ‘eilige Ursula. Bei ihrer Großmutter erwarb sie Wissen über heilende Kräuter und Steine und lernte, den Frauen in der Geburt beizustehen. Da sie nicht ehrbar sesshaft in einer Stadt bleibt, sondern mit ihrem Mann über die Lande zieht, unterweist sie auf den Märkten die Frauen, vom Mägdelein bis zur alten Vettel, und hülfet mit Elixieren, Kräutern und Amuletten dahingehend, wofür oder wogegen sie denn seien.

Dem Handel mit Gewürzen hat sich Barbara Pelegrina verschrieben. An Gewürzen bietet sie feil den Fenchel, Anis, Koriander, Kümmel, Rosenblätter in Batist gebunden, Kalmus, Kardamon, Ingwer und besonders leidenschaftlich die Muskatnuss. Stets um sie besorgt und zum Schutze auf Reisen vor Gesindel begleitet sie gar treulich ihr Leibwächter Wernher, der sie schon vor mancher Unbill bewahrt hat.

Die Beschließerin Vera und der Quartiermeister Klaus sorgen sich um das Wohl der ganzen Gruppe und verwöhnen sie mit trefflicher Speis und vielerlei Trank.

Es ist ein Glücksfall für Brettheim, dass die Schul- und Klöppelmeisterin Ulfgunde vom Ulensteyne aus nordischen Küstenlanden den Weg in den tiefen Süden bis gen Brettheim gefunden hat. Zu S. Annaberg im Erzgebirge erlernte sie bei Barbara Uthmann das Klöppeln. In Nürnberg erweiterte sie ihr Wissen bei den berühmtesten Schreibmeistern in der Neudörfferschen Schule. Von dort zog sie nunmehr gen Brettheim. Falls es ihr wie jetzund in diesen kriegerischen Zeitläuften an Schulkindlein ermangelt, wendet sie sich dem Klöppeln zu.

Der Rechenmeister Odalricus von Biemphilingin ist weit gereist bis zu muslimischen Landen im Maghreb und hinter Grusinien und will nun endlich den indisch-arabischen Ziffern zum Siegeszug in Europa verhelfen. Odalricus führt am Rechentisch mit Rechenpfennigen das Rechnen auf der Linien und auch die neue Art des Rechnens mit der Kryden oder auf der Feder vor. Er schreckt nicht einmal vor der Division zurück und präsentiert gerne die göttliche Regel des Dreisatzes, die Regula Falsi und magische Quadrate. Selbst die Variable x, die Cosa, ist ihm nicht fremd.

Die Gruppe befindet sich im Umbruch. Der Generationenwechsel steht nach zwanzig Jahren bevor. Für hoffnungsvollen Nachwuchs ist gesorgt. So treten bei der Gruppe heutzutage gar etliche fahrende Scholarinnen und Scholaren auf, die alle gar weit gereist sind. Die Scholarinnen sind gar ausnehmend hübsche Jungfern und hören auf die Namen Katharina, Friederike, Magdalena, Barbara, Ramona, Sabine, nochmals Barbara, Alena und Victoria. Sie werden von manchem fahrenden Scholaren wie Carsten, Philip, Sebastian, Matthias oder Marco umschwärmt. Wir lassen uns von ihren Aufführungen überraschen und verwöhnen.

In der Zwischenzeit wurde die Gruppe oder Teile von ihr geblicket und bestaunet zuallererst an Peter und Paul in Brettheim und sonst noch vielerorts in badisch und kurpfälzisch Landen, auch in Saarburg, in Nürnberg, im mainfränkischen Staffelstein, zu Sachsen in Dresden, S. Annaberg und in Wittemberg, zu Thüringen in Saalfeld, zu Hessen in Frankfurt und Gießen, im westfälischen Paderborn und zu Dortmund, in Bonn am Rhein, zu Österreich in den Schlössern Peuerbach und Pöllau, in Luxemburg und in freien Reichsstädten wie Esslingen, Reutlingen und Schwäbisch Hall auf der großen Treppe und mancherorts in Württemberg von Bempflingen bis Stuttgart.

Radiointerviews und selbst mehrere Fernsehauftritte in verschiedenen Programmen wurden gesendet. Wissenschaftliche Veröffentlichungen und Vorträge sind vielfach erfolgt

Leiter der Gruppe ist Dr. Wolfhard Weihmann, Albert-Einstein-Straße 2, 75015 Bretten, Tel. 07252 / 41071, Fax 78904.

Verantwortlich für diesen Text zeichnet Prof. Ulrich Reich, Kurpfalzstraße 14, 75015 Bretten, Tel. 07252 / 2837, Email: ulrichreich44@googlemail.com.

Die Mitwirkung der Gramboler am mittelalterlichen Geschehen des Peter- und- Paul- Festes geschieht in zweierlei Form.

Zum einen haben sich die Gramboler die Darstellung einer der Schattenseiten des Mittelalters zur Aufgabe gemacht. In Form eines Umzugs werden die Besucher und Mitwirkenden des Peter- und- Paul- Festes damit konfrontiert, dass nahezu das ganze Europa des Mittelalters vom "Schwarzen Tod" heimgesucht wurde.

Fröhlichkeiten und Ausgelassenheit verstummen, wenn furchterregende Gestalten in schwarzen Gewändern mit spitzen Hüten und weißen Masken- begleitet von dumpfen Trommelschlägen und Gebeten- die von Pestbeulen entstellten Leichen auf ihren Wagen laden, während ein Ausrufer mit eindringlichen Worten die Bürger von Brettheim vor der "Geißel der Menschheit", der Pest, warnt.

Zum anderen führen die Gramboler seit über 25 Jahren ihre ausschließlich selbst (und in Reimform) geschriebenen Theaterstücke auf. Hier greift die Gruppe tatsächliche und auch angebliche Begebenheiten aus der Geschichte Brettens auf, nimmt dabei Obrigkeit und Obrigkeitsdenken ins Visier und amüsiert und belustigt das Publikum durch die Darstellung und überraschende Problemlösungen. Hierbei werden durchaus auch Bezüge zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen hergestellt.

 

Martin Dolt
R.-Wagner-Str.13

75438 Knittlingen

 

Sibille Elskamp
Albert-Einstein-Str.86

75015 Bretten 

sibille.elskamp@googlemail.com

Die Handwerkergilde Alt-Brettheim wurde im November 1998 mit dem Ziel

 „Tradition und Brauchtum des Handwerks zu pflegen“  und alljährlich auf dem Peter- und Paul-Fest  und  bei  anderen Anlässen darzustellen und  „Einblicke in das mittelalterliche Handwerk zu geben *,  gegründet.

(* Zitat aus unserem Statut)

Die Gruppe stellt folgende mittelalterliche Berufe (Zünfte) dar:

  • Küfer
  • Stuhl-  und Sonnenflechten
  • Korbflechten

Ihren Platz hat die Gruppe ab dem Jahr 2014 auf dem Viehmarktplatz. 

Die Handwerkergilde Alt-Brettheim ist außer auf dem Peter- und Paul-Fest  regelmäßig auf verschiedenen Stadtfesten, wie dem „Mittelalterlichen Spectaculum in Oberwesel, am Mittelalterlichen Markt in Seligenstadt, sowie beim Ritterfest in Hirschhorn anzutreffen.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.handwerkergilde-alt-brettheim.de

info@handwerkergilde-alt-brettheim.de

 

Herbert Meindl
Am Hagdorn 8

751015 Bretten

Tel.:       07252/78755
Mobil:   0173/3053176 

Kraichgau-Adel und Gefolge

Seit über 30 Jahren ist die Historische Gruppe „Fünf Schneeballen“ Flehingen-Sickingen unter dem Wappen der Herren zu Flehingen und Sickingen auf dem Peter-und-Paul Fest aktiv. Mit der lebendigen Geschichtsdarstellung möchte die Gruppe historische Zusammenhänge vermitteln und so jedem Interessierten den Zugang zu lange Vergangenem – aber doch so Präsentem ermöglichen.

Die Präsentation des Kraichgauadels und dessen Gefolge erweist sich als ein außerordentlich facettenreiches Feld und lässt Raum für eine Menge individueller Darstellungen. So zeigen wir die Kleidung und Ausrüstung der unterschiedlichen Stände, die sich im Gefolge des Adels befanden, angefangen vom einfachen Bauern, der seinem Herren den Dienst erweist, über Schützen, bis hin zum gerüsteten Adeligen, der sich bei der Verteidigung der belagerten Stadt Bretten verdient gemacht hat.

Da in der Chronik, die über die Belagerung Brettens um 1504 durch Herzog Ulrich von Württemberg berichtet, einige der Herren von Sickingen, Flehingen und anderen Geschlechtern des Kraichgaus namentlich genannt sind, haben wir Möglichkeiten uns auf die Spur dieser Personen zu begeben. Unser Anspruch ist es das Gezeigte so nah an den vorliegenden Quellen schriftlicher, bildlicher sowie materieller Art anzusetzen, um die Vermittlung eines falschen Bildes, besonders das des dunklen, unwirtlichen Spätmittelalters, zu revidieren und zu zeigen, wie vielfältig und reich die damalige, vom Austausch und Handel lebende Periode an der Schwelle zur Neuzeit im Südwesten war.

Uns ist es ein besonderes Anliegen, dass jedes Mitglied seinen Platz in unserer Gruppe findet und sich wohl fühlt. Somit gehört auch ein beratendes Gremium in Quellen- und Stilfragen zu unserem internen Angebot, das mit Hilfestellung bei der Anfertigung und Zusammenstellung der persönlichen Ausstattung zur Seite steht. Verschiedene Workshops runden das Angebot ab. Zusätzlich veranstalten wir am Sonntag-Abend des Peter-und-Paul Fests in unserem Lagerbereich das „Bankett der Kraichgauer Ritterschaft“ für Vereinsmitglieder und geladene Gäste, begleitet durch Musik, Lyrik und wunderbares, am offenen Feuer selbst zubereitetes Essen.

Zuhause ist die Gruppe in Oberderdingen-Flehingen im Landkreis Karlsruhe, in der Nachbarschaft von Bretten. Seit 1981 sind die „Fünf Schneeballen“ beim Peter-und-Paul Fest in Bretten dabei. Freundschaftliche Beziehung bestehen auch zu einigen italienischen Gruppen.

Mit den Landsknechten Bretten kooperieren die „Schneeballen“ bei der Ausbildung an der Waffe und bei Ausfahrten. Über CERS-Deutschland und CERS-Italien gehören wir zu einem europaweiten Netzwerk historischer Gruppen, dies ermöglicht uns die Teilnahme an Veranstaltungen außerhalb Deutschlands.

Wir "Schneeballen" freuen sich immer über neue Mitglieder und Interessierte, also nicht zögern und einfach am Fest zu uns ins Lager kommen und jemanden ansprechen!

Weitere Infos finden sich unter: www.5Schneeballen.de oder direkt bei unserem Vorsitzenden Gerhard Obhof: vorstand@5schneeballen.de

 

Die Käsergruppe wurde bereits 1991 gegründet. Ihr gehören ca. 15 Mitglieder an.

Das Ziel der Gruppe ist, Käse aus den einfachen natürlichen Grundstoffen Milch (von Kuh, Ziege oder Schaf) und Lab herzustellen, wie man es schon im Mittelalter praktizierte. Die meisten Käsesorten, die die Käser an ihrem Stand den Festbesuchern anbieten, müssen schon mehrere Wochen vor dem Peter- und- Paul- Fest vorbereitet werden, da der Käse Zeit zur Reifung braucht. Dazu gehören verschiedene Sorten von Weichkäse, die mit unterschiedlichen Kräutern gewürzt oder in Knoblauchöl eingelegt werden. Auch Hartkäse stellen die Käser selbst her.

Eine einzige Käsesorte, der Ziger oder Schabziger aus Kuhmilch, lässt sich innerhalb kurzer Zeit herstellen und essen. Die Festbesucher können die Herstellung des Zigers an Ort und Stelle verfolgen und auch diesen Käse probieren.

 

Sibylle Schnauffer
Gartenstr. 38

75015 Bretten

Im Jahre 2001 gründete eine Gruppe engagierter Peter und Paul interessierter Sprantaler Bürger die Köhlergruppe Sprantal um diesen uralten Beruf wieder zum Leben zu erwecken.

Aufgrund der regen Arbeit der Köhlergruppe, dem starken öffentlichen Interesse sowohl am Köhlerhandwerk und den geplanten Durchführungen von Köhlerfesten  / Abbrennen von Meilern wurde im April 2003 die Köhlergruppe Sprantal ins Vereinsregister eingetragen.

Seit 2002 ist die Köhlergruppe aktiv am Peter und Paul Fest beteiligt und veranstaltet seit 2003 alle 2 Jahre immer an Fronleichnam beginnend in Sprantal auf der Köhlerwiese das Köhlerfest. Ein inzwischen überregional bekanntes mittelalterlich geprägtes Fest mit besonderem Flair, welches schon nach kurzer Zeit zum festen Bestandteil der Brettener Veranstaltungen zählt und seinen Besuchern einiges bietet.

Holzkohlegewinnung, Peter-und-Paul-Fest, Mittelalter was hat dies gemeinsam?

Das haben uns nicht nur die Verantwortlichen von Peter-und-Paul am Anfang unserer Vereinsarbeit gefragt.

Holzkohle wurde schon vor Jahrtausenden in Kohlemeilern gewonnen und war bis zur Entdeckung der Steinkohle das einzige Medium welches beim Ver-brennen die notwendigen Temperaturen erzeugte um aus Erz Eisen zu gewinnen und dies auch zu bearbeiten.

Folglich ohne Holzkohle kein Schwert, keine Hieb oder Stichwaffe, kein Ritterrüstung kein Eisen und alles was an gutem und schlechtem daraus gemacht wurde.

Auch die Glasherstellung war nur mittels der Holzkohle und ihrer Temperaturen möglich.

Grund genug dies nicht nur an Peter-und-Paul der interessierten Bevölkerung darzustellen.

Sie sind interessiert- dann besuchen sie doch unser Lager an Peter-und-Paul in der Werkhaus Gasse oder kommen Sie zum nächsten Köhlerfest.

 

Michael Stein
Scheuernweg 13
75015 Bretten-Sprantal
Tel.: 07252/2671
mobil: 0162/8803678
e-mail: steinmic1@arcor.de
koehler.sprantal@gmx.de

www.koehlergruppe-sprantal.de

 

„Federkiel und Tintenfass – Der Kraemer hat für jeden was!“

Seit 1997 schlagen die Kraemer & Halunken beim Brettener Peter-und-Paul-Fest ihr Lager auf und stellen mit Charme und Sprachgewandtheit den Kraemer dar, einen fahrenden Kaufmann des Mittelalters. Nach vielen Jahren am Seedamm bereichern die Kraemer & Halunken nun auf dem neuen Platz am Viehmarkt das „Marktleben 1504“.

Ob Wollstoffe, Leinen, Bekleidung und Accessoires, Kinderspielzeug oder Trinkgefäße – beim Kraemer bekommen Sie fast alles was man zum Lagerleben benötigt. Lauthals wird hier die Ware angepriesen und natürlich ordentlich gefeilscht. 

 „Hemden, Hosen, Hüte – alles erster Güte!“ 

Doch auch die Halunken der Gruppe wollen die Besucher an den Stand locken, um ihnen bei ihren Geschicklichkeits- und Glücksspielen die Zeit zu vertreiben. Egal ob beim Nagelspiel oder beim Rollen der Würfel, Kurzweil und Spielspaß ist allen gewiss. 

„Reisigbesen, g´strickte Socken – die Kraemer woll´n Euch ´s Geld entlocken!“

Das imposante Lager und das zugehörige Lagerleben mit Musik, Lagerfeuer und gemeinschaftlichem Kochen und Tafeln runden das Erscheinungsbild der Kraemer & Halunken ab. 

 

info@kraemer-halunken.de
www.kraemer-halunken.de

DER LANDSKNECHT

Die Landsknechtsgruppe Bretten 1504 e.V. stellt das Leben, Kämpfen und Sterben deutscher Landsknechte im Zeitraum 1490 bis 1525 n. Chr. dar. Diese Landsknechte rekrutierten sich aus der Region Oberrhein / Schwarzwald und waren zu 80% Bauern. Vor allem der etwa vier Meter lange Langspieß prägt das Erscheinungsbild der Brettener Landsknechte. Daneben werden auch noch andere Waffen, wie etwa Hellebarden, Handfeuerwaffen oder Schwerter in verschiedenen Ausführungen verwendet. Historisch betrachtet, stellt die Landsknechtsgruppe das in der Schwarzerdt-Chronik aufgeführte Fähnlein des Hans von Göppingen dar, welches im Jahre 1504 von der Kurpfalz zur Verteidigung von Brettheim entsandt wurde.

 

DER TROSS

Mit von der Partie sind dabei aber nicht etwa nur diejenigen, die ein Schwert schwingen oder einen Spieß tragen können. Es wird auch heute noch, ganz wie beim historischen Vorbild, der gesamte Tross dargestellt. Das bedeutet, dass jeder Mann und jede Frau dabei seine/ihre Rolle findet. Neben der Darstellung des historischen Landsknechts bietet der Verein eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten. Sei es beim Kochen historischer Gerichte, beim Erforschen und Nähen originalgetreuer Gewandungen, dem Handeln auf dem Markt oder beim Trommeln und Pfeifen - im Verein findet jeder Engagierte den für ihn passenden Bereich.

 

DER VEREIN

Der Verein wurde im Jahr 1978 gegründet und ist heute mit ca. 200 Mitgliedern – weiterhin offen für neue Interessenten – eine der stärksten und aktivsten historischen Gruppen auf dem Peter und Paul Fest in Bretten. Die Vereinsmitglieder engagieren sich in unterschiedlichen Abteilungen: der Gwandlerei, der Marketenderei, den Schwertkämpfern, der Sudlerei  oder dem Spiel.  Jede Abteilung erfüllt  ihre speziellen  Aufgaben und hat somit ihren festen Platz im Landsknechtsfähnlein. Dabei hat es sich der Verein zum Ziel gesetzt, das Leben der Landsknechte um 1504 n. Chr. möglichst authentisch nachzuzeichnen. Auf Grund der detailgetreuen Darstellung des historischen Landsknechts-Begriffs, ist die Brettener Landsknechtsgruppe nicht nur auf dem Peter und Paul Fest zugegen, sondern auch europaweit auf Mittelalterfesten ein gern gesehener Gast.

 

Benjamin Farr
Landsknechte Bretten / Hainzenweg 8
75015 Bretten

www.landsknechte-bretten.de

Vergangenes bewahren, Zeitloses erfahren

Zur Jahrtausendwende feiert die Gruppe Loeffelstielzchen mit diesem Gründungsmotto ihr 15-jähriges Jubiläum. Diese Arbeitsgemeinschaft für alte Musik und Kultur am Melanchthon-Gymnasium Bretten unter Leitung von Bernhard Wendel, des "Spielgrafen Bernardo", hat sich ganz der Pflege spätmittelalterlichen Kulturgutes verschrieben. Schüler, Studenten und Lehrer fühlen sich ganzjährig, an Peter & Paul aber mit "Haut und Haaren", in die Zeit des großen Sohnes der Stadt Brettheim, des Lehrers Deutschlands – Philipp Melanchthon – versetzt. Zu dieser "Zeitreise" gehören authentische Gewandung, Schuhwerk und Sprache genauso wie originalgetreues Instrumentarium, Rollenspiel und schalkhafte Narren, Jongleure und Gaukler. Die ganze Künstlertruppe ließe sich also ohne Problem in das Europa um 1500 "beamen".

"Fahrend volck, spielleut, verdammt und hochverehrt,... so raunt das gaffend volck zur staetten beeindruckt von mitreißender musica uff fideln, schalmeien, pommern, krummen, hörnern, fluten, trummeln und sackpfeifen, verblüfft von wirbelnden keulen, brennenden Fackeln, messern, ringelin und grosz flammen usz dem maule getrieben undte in demselbigen auch verschlucket...!"

 

Bernhard Wendel
Pforzheimer Straße 35

75438 Knittlingen

Die Gruppe Medicus stellt einen fahrenden Medicus samt Gefolge (Karten- und Handleserinnen, Kräuterweibern, Apothekern, et cetera) dar. Weilt der Medicus einmal mehr in einer Stadt, so bietet er alle diagnostischen (beispielsweise Harnschauen - Geschmacksprobe eingeschlossen) und therapeutischen (zum Beispiel die Amputation ganzer Gliedmaßen) Maßnahmen an, auf die ein gut ausgebildeter Arzt um 1500 zurückgreifen konnte.

 

Sein Wissen bezieht er dabei direkt von der Schule von Salerno und anderen europaweit anerkannten Institutionen, was ihn zum weitbekannten Fachmann (unter anderem der Thiriakherstellung - einem mittelalterliche Allheilmittel) macht. In seinem Gefolge befinden sich auch Kräuterweiber und Apotheker die eine Vielzahl an natürlichen Heilmitteln aus der freien Natur sowie auch von weither eingeführte Arzneimittel (wie zum Beispiel das legendäre Gummi Arabicum) mit sich führen und zum Erwerb feilbieten. Natürlich ist der Medicus schon bei vielen blutigen Schlachten als Wundarzt aktiv gewesen und wird auch weiterhin mit seinen chirurgischen Künsten dem ein oder anderen Landsknecht Linderung von seiner Pein verschaffen.

Wollt Ihr mehr über den Medicus erfahren, so besucht ihn doch einfach auf seiner Website www.medicus-bretten.de.

 

Dr. Andreas Klug
Weißhofer Str. 65

75015 Bretten

Reges Lagerleben finden interessierte Besucher des Peter-und-Paul-Festes am Seedamm bei den Neibsheimer Armbrustschützen. Die aktive Gruppe um Hans Entenkopf stellt nicht nur ihre historischen, selbst gebauten Waffen mit ihren schmiedeeisernen Elementen aus. Bereitwillig geben die Mitglieder unter dem Vorsitz von Uwe Schober Auskünfte und philosophieren mit Gästen und Interessierten über ihre Waffen.

Das ganze Jahr über treffen sich die einzelnen Arbeitskreise um wichtige Vorbereitungen für das Fest zu treffen. Waffen werden gebaut, neue Sitzmöbel gezimmert und Lieder einstudiert. Jung und dynamisch präsentiert sich auch die engagierte Trommlergruppe.

Dass das Schießen mit einer Armbrust keineswegs einfach ist, davon können sich die Gäste auch in diesem Jahr wieder selbst überzeugen. Denn in ihrem Lager am Seedamm demonstrieren die rund 70 Mitglieder nicht nur das Lagerleben, sondern auch das Schießen. Mit den Wurfgeschossen, den so genannten Bolzen wird dann auf eine Holzscheibe geschossen. Auch die Bolzen stellen die Mitglieder in mühevoller Handarbeit selbst her und bestücken sie mit Federn, um eine bessere Flugeigenschaft zu erwirken.

Die Armbrust galt im Mittelalter als eine sehr verlässliche Waffe, die mit ihrer enormen Kraft auch weit entfernte Ziele erreichte. Damals, vor mehr als 500 Jahren galt ein Neibsheimer Schütze als ganz besonders tapfer: Hans Entenkopf. Ihm zu Ehren wurde die Gruppe der Neibsheimer Armbrustschützen vor fast 40 Jahren gegründet.

Auch vom Festumzug sind die Neibsheimer Armbrustschützen seit 1972 nicht mehr wegzudenken. Bereits zum 17. Mal sind die Mittelalterfreunde mit einem eigenen Lager in diesem Jahr am Seedamm vertreten.

Gäste sind hier jederzeit gerne gesehen und willkommen. Zelte, rustikale Holzbänke, ein mittelalterliches Backhaus, mittelalterliche Gesänge, Trommelklänge und Tänze – all dies macht einen Besuch des Lagers lohnenswert.

 

www.neibsheimer.de

1. Sprecher: Uwe Schober

Email: schobi-@web.de

 

2. Sprecher: Kunibert Heck

Email: Kunibert.Heck@BSHG.com

Beim ersten Peter–und–Paul-Fest nach dem Krieg 1950 trat auch eine Frauengruppe in mittelalterlichen Kostümen auf. Dazu kamen ein Jahr später Rats- und Handelsherren in einer gesonderten Festzugsgruppe. Beide Gruppierungen bildeten später die Festzugsgruppe „Patrizier“.

Mehr und mehr Brettener ließen sich aufwändige Gewänder in der Nähstube schneidern, wobei hohe Anforderungen an zeitgerechte Schnitte, Stoffe, Farben und Verarbeitungsweise gestellt werden.

Obwohl es in Bretten 1504 eine Reihe von wohlhabenden Bürgern gab, bildeten sie keine in einem Patriziat vereinte Gruppe wie zum Beispiel in Nürnberg, Augsburg oder Köln. Die reichen ratsfähigen Kaufleute lösten während der Belagerung Brettens 1504 die meuternden Truppen mit Geld, Tuchen, Leder und Wein aus.

Ein Teil der Patrizier wollte 1999 mehr tun als am Festzug teilzunehmen und bildete eine Tanzgruppe. Seither trainiert die Tanzgruppe wöchentlich mittelalterliche und Renaissance-Tänze und tritt damit jährlich mehrfach bei Mittelalterfesten auf.

 

Karlheinz Haufler
Otto Hahn Str. 37

78015 Bretten

07252/7424

 

 

Pfeffersäcke - Was bedeutet das, was verbirgt sich dahinter im Mittelalter?

"Pfeffersäcke" war eine etwas abfällige und neidische Bezeichnung für Kaufleute, die mit Gewürzen handelten. Man muß bedenken, dass die Gewürze im Mittelalter für die Speisezubereitung sehr wichtig waren. Es gab in dieser Zeit keine Kühlschränke, um speziell Fleisch länger haltbar zu machen. Um das nach sehr kurzer Zeit auftretende "Gschmäckle" zu überdecken, musste für ein genießbares Essen herzhaft gewürzt werden. Aus diesem Grund war es für die Küche der gehobenen Gesellschaft unumgänglich, teure, exotische Gewürze einzusetzen.

Die Pfeffersäcke waren die Kaufleute, die dafür sorgten, dass auf dem See- und Landwege diese zum Teil mit Gold aufgewogenen Gewürze und Kräuter in die Küchen der Patrizier und Fürsten kamen. Dies erklärt die Tatsache, dass die Gewürzhändler in der damaligen Zeit ein sehr angesehener Stand waren.

Unsere Gruppe hat es sich zum Ziel gemacht, diesen Berufsstand beim Brettener Peter-und-Paul-Fest darzustellen und zu erleben. In unserem Lager präsentieren wir Gerätschaften wie Planwagen für den Transport aus dem fernen Orient (der Heimat vieler Gewürze), das Wohnzelt für die Unterkunft, die Feuerstelle für den täglichen Bedarf und zuletzt den Marktstand mit unserem reichhaltigen Angebot an Kräutern und Gewürzen.

Unsere Mitbringsel aus dem Morgenland sind Pfeffer (schwarz und bunt), Nägelein (Nelken), Kardamon, Safran, Muskatnuss, Zimt und Reis. Dieses wird ergänzt durch einheimische Waren wie Lavendel, Lorbeer, Salbei, Rosmarin und Wacholderbeeren. Damit die durch schweres Essen oft angeschlagene Gesundheit nicht zu kurz kommt, bieten wir auch wohltuenden Kräutertrank mit großem Marktgeschrei feil.

Bestimmt ergänzen die Pfeffersäcke den Einblick in das mittelalterliche Leben in der Zeit von Brettheim.

 

Thomas Heidelberger
Liebigstr. 20

76646 Bruchsal

… und dann kamen die Quacksalber nach Bretten

Wir, die Quacksalber, sind 5 Familien mit zahlreicher Kinderschar aus Bretten-Gölshausen.

Bereits zum zweiten Mal ziehen wir mit unserem Tross durch die Gassen Altbrettheims und locken das Volk an, um unser Wundermittel „Furioso“ anzupreisen.

Unsere Kinder tanzen, wirbeln und jonglieren über die Bühne. Dazu singen wir mittelalterliche Lieder, welche von schönen Klängen zeitgenössischer Instrumente untermalt werden. In unserer Comedia macht „Furioso“ – unser Wundermittel – Lahme zu Gehenden und Taube zu Hörenden. Es kann Haarausfall ungeschehen machen und andere Gebrechen auf wundersame Weise wegzaubern.

Kommt herbei und bestaunt den Quacksalber und seinen Tross am Samstag in der Bessergasse, am Sonntag vor dem Festzug rund um den Marktplatz und im Lager am Viehmarkt.

Bedenket dabei stets:

„Des Quacksalbers Praktik sei so gut,
dass sie allen Siechtum heilen tut…
Solch Narr kann dich in’n Abgrund stürzen,
eh du’s gemerkt, dein Leben kürzen!“

(Sebastian Brant 1457-1521)

Auf dem Rathausplatz vor dem neuen Rathaus und dem Amtshaus wird jährlich zum Peter-und-Paul-Fest das Schäferlager der Schäfergruppe Bretten aufgeschlagen. Diese Gruppe wurde 1956 ins Leben gerufen, als man zum Festzug vom Elfingerhof eine Schafherde holte und sie Otto Hoffmann mit einigen jungen Leuten anvertraute. Diese Gruppe schien sich 1963 aufzulösen, weshalb man den Vereinsjugendleiter des TV 1846 Bretten, Gerfried Dörr bat, diese Gruppe mit der Turnerjugend zu übernehmen. Man begann, sich in die Geschichte der Brettener Schäferei einzulesen und beschloss, beim Peter-und-Paul-Fest das Schäfertreiben früherer Jahrhunderte wieder aufleben zu lassen, einer Zeit, als sich in Brettheim jedes Jahr am 10. August, dem Laurentiustag, die Schäfer aus dem südwestdeutschen Raum trafen. Dieser Brauch war 1848 zu Ende gegangen. 1967 zur 1200-Jahresfeier der Stadt Bretten stellte die Schäfergruppe ihren Schäfertanzzyklus vor, den sie jährlich in Bretten tanzt, mit dem sie aber auch in Süddeutschland und weit darüber hinaus auf historischen Festen bekannt wurde. Die Musik spielt eine eigene Musikgruppe.

 

1979 wurde in Erinnerung an den "Engel", in dem sich die Schäfer bei ihrem Schäferfest immer getroffen hatten, das 1. Schäferstüble in der Melanchthonstraße und später unter dem Pfeiferturm eröffnet. Auch einen Schäferwagen hatte sich die Gruppe inzwischen in Eigenarbeit gebaut. 1982 liefen die Schäferinnen und Schäfer erstmals wieder beim Brettener Schäfersprung um die Ehre, Schäferkönigin und Schäferkönig zu werden. Die Sieger erhalten dabei ein Schaffell und den Pokal. Inzwischen war die Gruppe auf über 80 Mitglieder angewachsen und der Platz am Pfeiferturm wurde zu klein. Auch störte der Trubel des benachbarten Vergnügungsparks. So zog man 1989 auf den Rathausvorplatz, wo man ein ideales Domizil gefunden hat. 1989 gründete man dann einen eingetragenen Verein, der heute 135 Mitglieder hat und der auch über das Peter-und-Paul-Fest hinaus unsere Stadt und ihr Heimatfest bei vielen Besuchen von mittelalterlichen Festen bekannt macht.

 

Gerfried Dörr
Im Grüner 10

75015 Bretten

www.schaefergruppe-bretten.de

Gegründet wurden die Gruppe “Scharfrichter & Gefolge" als "Unehrbare” 1995, um dann nach einjähriger Konzeption am Peter-und-Paul-Fest 1996 zum ersten Mal in Aktion zu treten.

Ziel dieser “Unehrbaren” war und ist es, die sozialen Randgruppen des Spätmittelalters darzustellen, das sogenannte "Unehrbare Handwerk". Die Existenz der "Unehrlichen" Berufe zählt zu den Besonderheiten der mittelalterlichen Ständegesellschaft und ist bis heute noch nicht genau erforscht. Von den anderen Bewohnern der mittelalterlichen Stadt geächtet und gemieden, aber dennoch unentbehrlich für das tägliche (Über-) Leben, führten diese Berufsgruppen ein Leben in der Grauzone. Und dennoch, so sehr man sie auch verachtete, so sehr schätzte man ihre magisch sakralen Kräfte, die der Volksmund ihnen anhängte. So verkauften sie frisch abgeschlagene Diebsdaumen, Schädelmoos, Galgenstricke, Arme- Sünder- Fett, magische Tränke und Salben, Amulette und vieles mehr für teures Geld. Wie oft mußte die Obrigkeit einschreiten, weil sich die wütenden Medici um ihre Kundschaft gebracht sahen.

 

Dirk Steinhilper
Hirschstr. 41
75015 Bretten

www.scharfrichter.org

Entstehung und Geschichte

Die Geschichte der Seife ist sehr alt. Wann der Mensch das Waschmittel zum ersten Mal verwendet hat, lässt sich nicht genau datieren. Die älteste Rezeptur ist von den Sumerer aus der Zeit 2500 vor Christus  Diese Tontafel fand man in Tello (Mesopotamien), sie empfiehlt zur Herstellung einer Waschpaste einen Liter Öl mit der fünfeinhalbfachen Menge Pottasche zu vermischen und zu kochen.

Als Pottasche bezeichnete man die Asche einer Pflanze, die reich an kohlensaurem Kalium war. Sie gewann man damals aus verbrannten Dattelpalmen und Tannenzapfen. In ägyptischen Dokumenten wird berichtet, dass sie Seife herstellten, indem sie pflanzliche Öle und Soda vermischten und diesen Sud dann kochten. Die Gallier waren es, die eine festere Natronseife benutzten. Sie verwendeten zur Herstellung die Asche von natriumhaltigem Seetang. Diese Seifen wurden begehrte Handelsartikel der Römer, die sie vorwiegend zu kosmetischen Zwecken benutzten.

Im frühen Mittelalter waren es die Araber die ihr Geschick in der Kunst des Seifensiedens nach Europa brachten. Die Araber stellten durch „Kaustifizieren“ von Soda oder Pottasche mit Ätzkalk die ersten festen Kaliseifen her. So entwickelte sich im frühen Mittelalter der Mittelmeerraum zu einem Zentrum des blühenden Seifensiederhandwerks. Spanien, Italien und Frankreich besaßen die erforderlichen Rohstoffe. Oliven dienten als Öllieferant und die Asche von Meerespflanzen enthielten das Soda.

Durch den Zusatz von Duftstoffen, die aus verschiedenen Pflanzen gewonnen wurde, verfeinerte man in Frankreich die Seifen. Damit war die Toilettenseife geboren, die als kosmetische Seifenkugeln an Europas Höfen hochgeschätzt, für die Masse der Bevölkerung aber unerreichbare Kostbarkeiten waren.

Die Seife im Mittelalter

Bis ins 13. Jahrhundert war Baden ausschließlich den Adligen vorbehalten, welche wöchentliche Bäder in ihren Häusern nahmen. Man unterhielt seine Gäste während man badete.

Bald darauf gab es öffentliche Badehäuser. Die Kirche stellte sich gegen diese öffentlichen Bäder. Sie war überzeugt, dass das Baden unzüchtiges und unmoralisches Benehmen fördert.
Mit der Abnahme der öffentlichen Bäder wurde das Baden nicht mehr alltäglich. Das sich-waschen wurde ein unnötiges unmoralisches Unterfangen, deshalb fand die Seife nur zum Reinigen der Kleidung (und dies war selten)  noch Verwendung.
Im christlichen Mittelalter wurde das Baden und allgemein das Interesse am Körper mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Die Standards der Körperpflege und damit auch die Seife gerieten mehr und mehr in Vergessenheit.

Die fatale Folge: unhygienische Verhältnisse und todbringende Seuchen in ganz Europa.

 

Ärzte und Mediziner warnten vor Wasser und Seife. Wasser könne durch die Poren dringen und die Körpersäfte erweichen. Es genügte die Körperwäsche zu wechseln. Diese hatte die Aufgabe den Körper reinzuhalten.

In Frankreich war der Adel davon überzeugt, dass ein Bad zu nehmen tödlich sein konnte. Man benutzte kein Wasser und keine Seife mehr zum Waschen, stattdessen parfümierte man den Körper und die Kleidung. Das Seifensiederhandwerk hatte somit einen sehr schweren Stand. Selbst in großen Städten wie Köln, Wien und Krakau konnten nur noch wenige Seifensieder (die auch Kerzenmacher waren) von ihrem Handwerk leben.

Die Seifensieder in unserer Region benutzten immer tierische Fette. Diese gab es in ausreichender Menge und zudem waren sie sehr preisgünstig. Talg, Schmalz, Rinder - und Nierenfett, Fleischreste, Schwarte und Tropffett wurden vom Seifensieder im Tausch gegen Seife gesammelt, die er später lieferte. Man schmolz die Fettreste ein und reinigte sie für die Verseifung. Dann brauchte der Seifensieder noch Asche, aber auch diese gab es damals reichlich. Die hergestellten Schmier- und Kernseifen brauchte man auch für gewerbliche Zwecke, z.B. beim Bleichen und Walken.

Unsere Seifensieder

Die Gruppe der Seifensieder wurde 1990 von Helga und Martin Rothfuß gegründet. Ziel unserer Gruppe ist es, das Brauchtum der Seifensieder des Mittelalters darzustellen, mit historischer Kleidung und Herstellung der Seifen wie damals. Für die Seifen benötigen  wir Rinderfett, Natronlauge und Regenwasser. Durch das Hinzusetzen von Pflanzen bekommt die Seife Farbe und Duft.

Seit 2002 sind wir ein eingetragener Verein.

In der Vergangenheit hatten wir Auftritte bei mittelalterlichen Märkten und Stadtjubiläen in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen, sowie in Quattro Castello/ Italien und Tortosa / Spanien.

Unser Verein umfasst derzeit 15 Mitglieder. Der Chef unseres Vereins und zugleich

1. Vorsitzender ist seit der Gründung Martin Rothfuß. Ihm zur Seite stehen der 2. Vorsitzende Jochen Lackus (Schatzmeister) und der 3. Vorsitzende Tatjana Beisel (Schriftführerin).

Sind Sie am Mittelalter und seiner Handwerkskunst interessiert?

Dann bewerben Sie sich bei uns und erlernen das Seifensiederhandwerk.

 

Martin Rothfuß
Telefon: 0721-469423

mhlrothfuss@t-online.de

 

 

So schließe ich den Bericht mit dem Spruch der Seifensieder Bretten.

 

„Gott erhalt`se, die fettsauren Salze“

Sicarius bildete sich aus einigen Mitgliedern einer bekannten süddeutschen Fechtgruppe. Zeitlich ist der Verein in der italienischen Renaissance zwischen 1490 und 1530 angesiedelt. Unsere Fechtkunst gestaltet sich konkret nach den Lehren von Meister Johann Liechtenawer und Freifechtmeistern unserer Zeit wie z.B. Peter Koza.

Zusammengefasst bedeutet das, dass wir die Historische Fechtkunst, die sehr schnell ist und die man am besten mit dem modernen Sportfechten vergleichen kann und die Szenische Fechtkunst, bei der das Augenmerk auf Bühnenkampf und Mimik liegt in unseren Choreographien zu einem vereinigen.

Die Stadtwache wurde 1987 gegründet und residiert auf dem Platz vor der Stadtbücherei, unterhalb der Stiftskirche. Sie hat heute rund 170 Mitglieder und zählt zu den besonders engagierten Großgruppen des Peter-und-Paul-Festes. Während des Festumzugs mit Hellebarden und Trommeln zu sehen, erinnern die Mitglieder in ihrem Lager vor toller Kulisse mit großer Tafeley und musikalischen Klängen an das spätmittelalterliche Lagerleben. Die Gäste werden mit herzlicher Geselligkeit, Krügen voll Bier und gutem Wein bewirtet. Samstags und sonntags bietet die Stadtwache ein kurzweiliges Programm genannt „Allerley Spielerey“, bestehend aus Musikstücken, Tanz, Theaterspiel und sonstigen Szenen aus dem Mittelalter sowie Auftritten ihrer singenden „Cantarotti“.

Die Stadtwache diente den Brettheimer Bürgern – neben den für Sold angeheuerten Landsknechten – zur Verteidigung der Stadt in Kriegszeiten. Urkundlich erwähnt werden „Stattwechter“ bereits in den Jahren 1315 und 1406. Bewaffnet waren sie mit Halmbarte (Halm = Stange, Barte = Beil), Degen und einem weiteren Beil, das an einem Ring vor der Brust getragen wurde. Auch beim erfolgreichen Ausfall am Freitag, dem 28. Juni 1504, war die Stadtwache mit von der Partie, und zwar zwischen dem so genannten kleinen und dem großen Haufen, wobei sich die Bürger der Stadt an den Geschützen der Württemberger zu schaffen machten und mehrere Geschütze des Feindes in die Stadt gebracht werden konnten. In Friedenszeiten bestand die Aufgabe der Stadtwache unter anderem im Eintreiben von Bußgeldern; des Weiteren stellte sie Turm-, Tor,- und Feuerwächter.

 

Timo Heiler
Max von Laue Str. 19
75015 Bretten

www.stadtwache-bretten.de

Diese kleine Gruppe gibt es seit 1998. Sie zeigt zwei sehr unterschiedliche Berufe: Nach allen Seiten stieben die Splitter, wenn der Steinmetz unförmige Gesteinsbrocken mit Kraft und Ausdauer bearbeitet, bis sie zu Quadern und Kugeln werden. Daneben sitzt die Bandweberin und fertigt geschickt aus farbigen Garnen nützliche Bänder in verschiedenen Mustern. So werden wir auch "Die flausigen Handwerker" genannt.

 

Angelika Rapf
Mörikeweg 31
75015 Bretten

In der mittelalterlichen Ständegesellschaft gehörten sie der untersten Schicht an: die Wäscherinnen. Der Mittelschicht und den Bessergestellten nahmen sie die harte und mühsame Arbeit des Wäschewaschens ab und nur darum waren sie geduldet. Ihre "Wäschebatscher", Steine und das klare Wasser aus Flüssen und Brunnen waren ihr Handwerkszeug. Die schweißtreibende Arbeit wurde vor den Stadttoren verrichtet.

Das Linnen und die Wäsche wurden auf "Bleichwiesen" ausgebreitet, mit Wasser benetzt und mit Hilfe der Sonne gebleicht. Dadurch wurde die Wäsche annähernd weiß. An den weißen Häubchen und Blusen ihrer Gewänder sind auch heute Brettener Wäscherinnen zu erkennen, die seit 1980 das Peter- und- Paul- Fest mitgestalten. Die Gruppe der Wäscherinnen umfaßt mittlerweile 16 Frauen, deren Gewänder nach zeitgenössischen Bildern und Stichen selbst angefertigt sind. Während des Festtages gestaltet die Gruppe den Festumzug mit und führt beim mittelalterlichen Treiben vor, wie vor 500 Jahren die Wäsche gewaschen wurde.

 

Tatjana Grath
Eberhardstr. 1a
76646 Bruchsal

Tel./Fax: 07251/55827

1996 haben sich einige vom Peter-und-Paul-Fest begeisterte Brettener zur Gruppe “Zehrhaus Paravicini 1504 e.V.“ zusammengeschlossen. Der Name Paravicini geht auf eine Familie zurück, die wegen ihres Glaubens aus der Schweiz vertrieben wurde. In Bretten fanden die Vetriebenen eine neue Heimat und errichteten im heutigen Beyle-Hof eine Gastherberge und Posthalterei. 20 Jahre diente der Beyle-Hof auch dem Verein als Kulisse für sein mittelalterliches Zehrhaus.

Seit 2016 werden die Gäste rund um das Steinhaus in der Wassergasse bewirtet.

Getreu dem Slogan „Wassergass‘ – da tut sich was!“ finden Besucher des Zehrhauses das gewohnte Ambiente, das mit viel Liebe im Detail auch am jetzigen Standort gepflegt wird: Getrunken wird aus Tonkrügen, gegessen mit Holzlöffeln aus Tongeschirr und gereicht werden Speisen, die ins ausgehende Mittelalter passen. Umrahmt wird das fidele Treiben im „Zehrhaus in der Wassergasse“ von allerlei Volk, das mit Musik und Gaukelei für Kurzweil sorgt.

 

Vivat – Jubel – Hoch – Hurra!

 

Zehrhaus Paravicini 1504 e.V.
Postfach 1612

75006 Bretten

www.zehrhaus-paravicini.de

Die Zinngießergruppe „Georg Archus“ besteht aus den Bewohnern und MitarbeiterInnen der Aussenwohngruppe „Arche Noah“ des Evang. Hohberghauses in Bretten-Sprantal. Seit 1999 beschäftigen sich die Kinder und Jugendlichen das ganze Jahr über immer wieder mit mittelalterlichen Themen. Mittels einer kleinen Literatursammlung, durch praktische Arbeiten und auch einige Museumsbesuche im Jahresverlauf konnte so das Wissen und das Interesse am Projekt bei den TeilnehmerInnen immer weiter vertieft werden.

Nach dem Peter-und-Paul-Fest 2000 reifte die Idee, als eigenständige Gruppe aufzutreten. Mit dem Zinnguss wurde ein interessantes und bislang nicht vertretenes Betätigungsfeld gefunden. Seither vergeht kaum ein Tag, an dem das Gießen nicht Thema von Gesprächen, Nachforschungen und neuen Ideen ist...

Viele Arbeiten an der Lagerausrüstung wurden in den folgenden Monaten von fleißigen Händen geleistet und so konnten wir erstmals stolz unsere eigene Gruppe auf dem Peter-und-Paul-Fest 2001 präsentieren. Der große Zuspruch von anderen mittelalterlichen Gruppen und dem Publikum bestärkte uns in dem Gefühl, mit dieser Projektarbeit einen guten Beitrag dafür zu leisten, dass unsere Kinder und Jugendlichen sich im Rahmen dieses schönen Festes darstellen und Neues ausprobieren können.

Dem interessierten Zuschauer wollen wir durch kleine Vorführungen einen Eindruck über die Kunst des Zinngießens vermitteln. Im persönlichen Kontakt mit anderen Gewandträgern und Besuchern freuen wir uns, Wissenswertes auszutauschen und immer wieder neue Anregungen und Tipps zu erhalten.

 

Götz Baganz
Zwickerweg 6
75015 Bretten-Sprantal
Tel.: 07252 / 587-190

ulricherich@gmx.de

www.zinngiesser-bretten.de

Epoche um 1824

Kommandant:

 

Hauptmann Dieter Petri, stv. Landeskommandant des Landesverbandes der Bürgerwehren u. Milizen Baden-Südhessen.

 

Am 20. Januar 1824 genehmigte und verlieh Großherzog Ludwig zu Baden die "Statuten für das uniformierte Bürger Militair zu Fuß in Bretten". Die Uniformierung der Bürgerwehr ist napoleonischen Ursprungs und basiert auf den damaligen Vorschriften: Dunkelgrüner Rock im Frackschnitt mit ziegelrotem Kragen, ziegelroten Ärmelaufschlägen und Schoßumschlägen sowie silbernen Knöpfen, weiße Leinenhose, schwarzer Tschako mit blau-weißer Huppe (Infanterie und Artillerie) bzw. rot-weißer Huppe (Musiker), dazu weiße Fangschnur, weißes Lederzeug, weiße Handschuhe sowie schwarze Schuhe.

Die Bewaffnung der Wehr besteht aus der Muskete Modell 1777 (Vorderlader) aptiert auf Perkussion Kaliber .69 mit Oberndorfer Hahn und Dreikantbajonett sowie Ordonanzsäbeln Modell 1824/52 mit Lederscheide und Portepee. Die Offiziere tragen Degen.

 

Dieter Petri
In der Au

75015 Bretten-Rinklingen

www.buergerwehr-bretten.de

Die "Ausschüsser" oder "Ausschüssler" sind die auf Befehl des Landesherren ausgemusterten Wehrfähigen, die "ausrückungspflichtig" sind . Es war auch in den Städten die allgemeine Bürgerpflicht, sich eine Waffe anzulegen und der städtischen Obrigkeit und dem Rat für innere Sicherheit und Ordnung für Wach- und Streifendienste zur Stadtverteidigung gegen Angriffe von außen zur Verfügung zu stehen. Außer den städtischen Pflichten waren die Bürger auch noch dem Landesherren zu Kriegsdiensten verpflichtet. In der Kurpfalz waren seit dem 15. Jahrhundert regelmäßige Musterungen eingeführt worden, zu denen alljährlich alle wehrfähigen Männer einberufen wurden. In Friedenszeiten wurden die Ausschüsser zu ortsbügerlichen Pflichten angehalten, die Obrigkeit war sehr darauf bedacht, daß die Ausschußmannschaft und alle wehrfähigen Bürger im Gebrauch der Waffe geübt waren. Der Landesausschuß sollte ja im Kriegsfall zur Verfügung stehen.

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